Sebastianikirchlein historisch wertvolle Genkstätte

Veröffentlicht am 01.05.2018 in Allgemein

Die Kapelle erinnert an die verheerende Pestepedemie im 17 Jahrhundert

Das KZ-Außenlager Ganacker in der Erlau war ein Außenlager des KZ Flossenbürg. Benannt wurde das Konzentrationslager nach dem Einsatzort der Häftlinge, dem Flugplatz Landau-Ganacker, Niederbayern.

 

1938 war das KZ Flossenbürg in der nördlichen Oberpfalz seiner Bestimmung als Arbeitslager übergeben worden. Es war 1939 für etwa 3000 Häftlinge ausgelegt und entsprechend ausgebaut. Dem Hauptlager Flossenbürg waren später organisatorisch rund 100 Außenlager unterstellt.

Im Außenlager Ganacker sollten die Häftlinge hauptsächlich den Fliegerhorst Ganacker ausbauen und instand halten. Das Außenlager wurde Ende 1944, Anfang 1945 eingerichtet. Es war zunächst auf dem Gelände des Flugplatzes Landau-Ganacker untergebracht. Dort war ein Jagdgeschwader stationiert. Für den Einsatz der neuen Düsenjäger vom Typ Messerschmitt Me 262 musste eine neue Betonstartbahn gebaut werden.

Als die Luftangriffe zunahmen, wurde das KZ-Außenlager in die ca. 2 km Luftlinie vom Flugplatz entfernte Erlau, nahe Wallersdorf verlegt. Die Erlau ist ein naturnahes Laubwäldchen westlich von Wallersdorf.

Es gab etwa 400 männliche Häftlinge, zumeist Juden. Sie kamen aus ganz Europa. Die KZ-Häftlinge mussten dort unter erbärmlichen Bedingungen hausen. Sie vegetierten in feuchten Erdlöchern, den „Finnen“, bei Regen und Schnee. Es war von den Lebensbedingungen her eines der allerhärtesten und berüchtigtsten Lager.

Am 23. April 1945 begann die SS mit der “Räumung“ des Außenlagers in der Erlau. Die US-Armee war täglich zu erwarten. Vom 2. März 1945 bis zum 23. April 1945 sind 138 Häftlinge im KZ-Außenlager umgekommen. Es handelte sich wohl um schwerkranke, total erschöpfte und nicht gehfähige Personen.

Im Wäldchen gleich hinter dem Lager und einem nahen Waldstück westlich davon wurden die Leichen notdürftig verscharrt. Ein Teil der Häftlinge wurde dann bei dem nahe gelegenen Kirchlein St. Sebastian begraben und 1957 auf den KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg umgebettet.